Ihre beiden Teile, die Snorra-Edda und die Lieder-Edda, wurden im christianisierten Island niedergeschrieben und bieten einen tiefen Einblick in die Welt der nordischen Götter- und Heldensagen.

Der als Snorra-Edda bezeichnete Teil wurde um 1220 von Snorri Sturluson für den norwegischen König Hákon Hákonarson und den Jarl Skúli verfasst und fungiert als Lehrbuch für Skalden (die altnordische Bezeichnung für Dichter), die ihre Kunst perfektionieren wollten. In drei Teilen nacherzählt sie in Prosa die mythologischen Grundlagen der Skaldendichtung, wobei der dritte Teil ein „Strophenverzeichnis“ mit Beispielstrophen enthält. Diese einzigartige Kombination aus Lehre und epischer Erzählung macht die Edda zu einem Meisterwerk der altnordischen Literatur.

Dagegen ist die Lieder-Edda um 1270 auf Island entstanden und eine Sammlung von Liedern unterschiedlichen Alters, verfasst von verschiedenen Dichtern, die sich auf mündliche Überlieferungen stützten.

Die Welt der nordischen Mythologie

Die Edda als Gesamtwerk ist reich an Erzählungen aus der nordischen Mythologie. Hier begegnen wir Göttern wie Odin, Thor und Loki, die in farbenprächtigen Geschichten agieren. Die Götter- und Heldenlieder der Edda vermitteln einen lebendigen Einblick in die Welt der alten Sagen und Legenden des Nordens. Die epischen Geschichten von Heldentaten, Liebe, Betrug und Rache lassen die Leser in eine faszinierende Welt eintauchen, die von einer reichen Tradition und kreativen Erzählkunst zeugt.

Historisches Dokument und lebendiger Teil der kulturellen Gegenwart

Die Edda war und ist von großer Bedeutung. Als eine der wichtigsten Quellen der germanischen / nordischen Mythologie beeinflusste sie nicht nur die zeitgenössische Literatur, sondern auch die moderne Popkultur. Die Figuren der Edda sind zu Protagonisten von Comics, Kinofilmen und Streaming-Serien geworden. Die Edda inspiriert also nach wie vor Generationen von Lesern, Künstlern und Forschern, die sich von ihrer tiefen Verbindung mit der nordischen Mythologie und Kultur angezogen fühlen.